Höga Kusten Leden / Hochküstenweg

Anreise

Am Samstagvormittag machte ich mich ganz entspannt auf den Weg. Es ging nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr über die Große Belt und die Öresund Brücke nach Schweden. Mein erstes Ziel war der Vätternsee. Hier hatte ich zuletzt bei meiner Rückkehr aus Lappland 2 schöne Strandtage verbracht. Leider begleitete mich der Regen seit meiner Abfahrt in Kiel. Für einen Strandtag war es mir aber aktuell Anfang Oktober eh schon etwas zu frisch. So schnürte ich noch für eine kleine Runde meine Laufschuhe, bevor ich es mir mit meinem Abendessen vom Campingkocher am Seeufer gemütlich machte.

Am nächsten Tag war eigentlich ein langer Spaziergang am Seeufer geplant. Ich hatte mir erst vor kurzem neue Wanderschuhe zugelegt und diese bisher auf einer einzigen Tour um den Großen Binnensee bei mir zu Hause auf einer Strecke von knapp 20 km getragen. Ich hätte sie gern auf einer weiteren kleineren Tour eingetragen. Leider regnete es bereits die ganze Nacht durch und das Regenradar auf der App versprach so schnell auch keine Besserung. Also machte ich mich nach dem Frühstück, ohne Wanderung, direkt weiter auf den Weg in den Norden.

Mein nächstes Ziel war ein Platz natürlich wieder direkt am See in der Nähe von Harmanger. Diesen Platz hatte ich auf meiner Lapplandtour entdeckt. Er liegt mitten im Wald auf einer Halbinsel. Den Tag ließ ich dieses Mal ganz entspannt am Lagerfeuer ausklingen. Bevor es ins Bett ging.

Am nächsten Morgen kam für mich dann die größte Überwindung, wahrscheinlich wird dies so auf der gesamten Reise bleiben. Es ging in den kühlen See. Es war weder meine Luft- noch meine Wassertemperatur. Aber das war mir auf dieser Tour leider bewusst, eine warme Dusche wird es wahrscheinlich gar nicht geben. Also blieb mir täglich nunmehr nichts anderes übrig.

Da der Tag noch jung war, und die Höga Kuste quasi fast schon erreicht war, machte ich einen Abstecher nach Solleftea. Hier hatte ich im Februar 2 schöne Skitouren mit Anja unternommen. Nun war von Schnee keine Spur und die Landschaft wirkte komplett anders. Ich entdeckte Seen, die im Februar von der restlichen Landschaft auf Grund der Schneedecke nicht zu erkennen waren. So streifte ich den Großteil des Tages durch die Wälder und Berge des Skigebietes. Sogar einen Aussichtsturm erklomm ich. Wobei mir dieser nicht ganz geheuer war. Dafür war die Aussicht von oben beeindruckend.

Am späten Nachmittag kam ich dann am Ausgangspunkt meiner Wanderung an. Ich erreichte den Parkplatz des Hotel Höga Kusten auf dem Hornöberg. Hier wanderte ich noch etwas auf dem lokalen Rundweg und entdeckte sogar ein OL (Orientierungslauf) Festpostennetz. Leider hatte ich aber weder einen Kompass noch die richtigen Laufschuhe für das Gelände im Gepäck. So beließ ich es bei dem Genießen der Aussicht auf die großartige Landschaft.

Mein Plan war jedoch nicht von hier die Tour zu starten, sondern sie hier zu beenden. Starten wollte ich in Örnsköldsvik. Und dahin wollte ich mit dem Bus fahren. Allerdings gab es an der Bushaltestelle an der E6 keinen wirklichen Fahrplan, sondern nur den Hinweis auf die App des Busunternehmens (Din Tur). Also App runtergeladen und siehe da, aktuell fährt ein Bus um 6:17, 7:22 und 8:22. Bezahlen könnte man theoretisch auch direkt in der App. Ich wählte aber am nächsten Morgen den altmodischen Weg und bezahlte beim Fahrer mit dem Handy bzw. der Kreditkarte.

Nachdem die Planung somit abgeschlossen war, wurden die notwendigen Sachen zusammengepackt und alles im Rucksack verstaut. Ob ich an alles für eine solche Tour gedacht hatte, werde ich nun den nächsten Tagen dann sehen bzw. erfahren. Noch Wasser aufgefüllt und dann ging es nach einem letzten ausgiebigen Mal ins Bett. Ich hatte mich entschlossen, direkt hier auf dem Parkplatz zu übernachten. Einzig störend waren die Fahrgeräusche der Fahrzeuge beim Auffahren bzw. Runterfahren von der Höga Kusten Brücke. Ruhe erhoffte ich mir aber in den nächsten Tagen mehr als genug.

im Regen

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Etappe 13 – 11

Am nächsten Morgen stieg ich um 7:22 Uhr an der E6 in den Bus. Das Abenteuer hatte also beginnen.

Das meine Vorbereitung nicht ganz ausgereift war, sollte mir bereits bei meiner Ankunft in Örnsköldsvik bewusstwerden. Ich hatte mir zwar eine Karte und einen Wanderführer bei meinem Kartenladen des Vertrauens in Kiel noch besorgt, zum Glück war beides vorrätig, aber aus Gewichtsgründen ließ ich den Wanderführer im Auto. Ich hatte also nicht so direkt eine Idee, wo ich den Bus verlassen sollte. Ich entschied mich spontan für eine Haltestelle mitten in der Stadt. Von hier aus ging ich als erstes zum Hafen.

Ich erinnerte mich noch, dass der Trail irgendwo oberhalb der Skisprungschanze losgehen sollte. Diese war aus dem Ort heraus zum Glück gut zu sehen. Ich entdeckte sogar Wegweiser im Ort, allerdings verloren sich diese immer wieder. Also einfach bergauf. Beim Aufstieg ließ ich es mir nicht nehmen, die mächtige Schanze zu besteigen. Die Aussicht war großartig. Allerdings hier runter springen würde ich für kein Geld der Welt.

Bei meinem weiteren Aufstieg traf ich auf ein schwedisches Seniorenpaar. Die beiden gehen jeden Tag die Runde zum Gipfel des Varvsberges hinauf. Sie war eine Zeitlang im Taunus und präsentierte mir ganz stolz ihre Deutschkenntnisse.

Oben auf dem Gipfel angekommen, war auch das Portal das den Eingang zum HKL (Höga Kusten Leden) markiert, gut zu finden. Ich genoss nochmals die Aussicht und den Sonnenschein und machte mich auf den Trail zu bestreiten.

Nach dem Abstieg durch das Naturschutzgebiet Hörnsjön ging es durch den Stadtteil Hörnett und an einer Schleuse über den Fluss über den Fluss Moälven hinüber nach Svedje. Am Ende des Ortes hielt ein Schwede mit seinem Auto an, stieg extra aus, um mir den weiteren Weg zu beschreiben. Da bis hierher aber alles recht gut markiert war, verstand ich seine ausführlichen Ausführungen nicht so recht. Ließ ihn aber ausführlich den Weg beschreiben. Ich hätte hier mal wesentlich besser zu hören sollen. Das es den Berg gerade aus hoch geht hatte ich mir noch gemerkt, aber dann?

Hier sammelte ich die nächsten Bonuskilometer auf meinem Trail. Allerdings kam ich hierdurch auch an dem wunderschönen See Hamptjärn vorbei. Weiter ging es nördlich am See entlang. Nach einem weiteren recht steilen und steinigen Aufstieg kam ich zu einem weiteren Highlight. Es handelte sich hierbei um eine Design-Schutzhütte. Diese hier war das off-centered ARKNAT.

Beim Abstieg nach Utby legte ich die erste Mittagspause der Tour ein. Es gab ein leckeres Mahl aus der Tüte mit heißem Wasser vom Gaskocher zubereitet.

Von Utby nach Sandlagan ging es nun erst einmal auf Asphalt weiter. Neben der tollen Aussicht auf die Küste war ein weiteres „Highlight“ das Treffen einer Schwedin. Wir unterhielten uns eine Weile. Sie hatte sich mit der Zeit überschätzt und für die gesamte Tour nur 5 Tage eingeplant. Im Nachhinein war dies für sie zu knapp kalkuliert und die Tour äußerst anstrengend. Mir kamen in diesem Moment Zweifel an meiner 6 Tages Planung.

Ab Sandlagan ging es nun auf einem schmalen Pfad weiter. Mein heutiges Ziel, die Hütte Bodviken schaute ich mir nur kurz an. Hier war das Holzlager vollständig leer. Wenn ich in einer Hütte übernachte, dann nur mit einem ordentlichen Feuer. Also kam spontan ein neuer Plan auf. Ich wollte mir auf der Halbinsel Balesudden einen Platz für mein Zelt suchen. Vorbei ging es an dem glasklaren See Balestjärn. Als ich die Halbinsel hoch über dem Meer überblicken konnte, wusste ich das mein Plan nicht aufgehen wird. Das hier viele abgestorbene Bäume seit einem Waldbrand 2008 stehen, hatte ich gelesen, dass die ganze Halbinsel aber nur aus Felsen und Klippen bestand, hatte ich irgendwie überlesen. Also ließ ich den Rucksack zurück und machte mich ohne Gepäck auf, die Klippen zu erkunden.

Da es nun allmählich zu dämmern begann, und ich immer noch ohne Schlafplatz war, ging es zurück auf den Hauptweg. Hier hatte ich am Abzweig die schöne Bucht Sör-Balesviken entdeckt, und es gab sogar noch genügend Holzvorrat für ein Lagerfeuer. Also schnell das Feuer entfacht und das Zelt direkt am Sandstrand aufgebaut. Dies war leider die einzig ebene Fläche, dachte ich. So richtig abgespannt bekam ich das Zelt mit meinen Heringen nicht. Auch die großen Steine, die ich zur Hilfe nahm, machten es nicht perfekt. Ich hoffte, es würde aber schon irgendwie halten.

In der Nacht kam dann Regen mit ordentlich Sturm. Natürlich hielten die Heringe nicht. Und immer wieder lag das Überzelt auf dem Innenzelt. So dass neben dem Heulen des Sturmes auch immer wieder Wasser von der Zeltdecke tropfte. Ein ruhiger Schlaf bzw. eine entspannte Nacht wurde es dadurch leider nicht.

Insgesamt waren es heute 28 km und 735 hm.

Öernsköldsvik

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Etappe 11 – 9

Nach einem kühlen Bad im Meer und einem nahrhaften Frühstück war mein Zelt so weit getrocknet, dass ich es zusammenpacken konnte. Heute wollte ich bis zum Skuleskogens Nationalpark kommen.

Kurz nach meinem Start entdeckte ich noch eine schöne ebene Fläche im Wald, welche nach einem oft genutzten Zeltplatz aussah. Tja hätte ich man gestern Abend doch noch etwas die nähere Umgebung erkundet.

Die ersten Kilometer waren ein stetiges auf- und ab. Immer wieder ging es über größere Geröllfelder. Das tückische daran, die Steine waren nach dem regen nass und damit glatt wie Schmierseife. Irgendwie schaffte ich es aber trotz meines nicht ganz leichten Rücksacks unverletzt und sturzfrei nach Halviken. Auf meinem Weg machte ich noch einen kurzen Abstecher auf den Täcksberget bzw. die Täcksklippen. Von dieser rund 150 m hohen Erhebung bot sich ein schöner Blick auf die Wälder und die Meeresbuchten in der Morgensonne.

Von Halviken ging es auf einem unspektakulären Schotterweg nach Köpmanholmen. Hier versuchte ich am Hafen am Fluss Nätraan meine Trinkwasservorräte aufzufüllen. Leider waren alle öffentlichen Wasserhähne bereits abgestellt. Am örtlichen Supermarkt hatte ich hingegen mehr Glück. Hier war der Wasserhahn sogar mit einem großen Schild ausgeschildert. Und da die Zeit passte, machte ich es mir zum Mittag direkt auf der Bank gemütlich und stärkte mich. Als Nachtisch gönnte ich mir noch ein Eis und etwas für den Nachmittagskaffee kaufte ich auch gleich noch ein.

Im Anschluss ging es dann auf Asphalt bis nach Näske. Hier machte ich es mir bei strahlendem Sonnenschein am Hafen gemütlich. Direkt am Hafen ist eine weitere Design Schutzhütte errichtet wurden. Komponerar soll an das Ende der 1970er Jahre geschlossene Sägewerk erinnern.

Irgendwann konnte ich mich dann doch nochmals aufraffen und machte mich erneut auf einer Landstraße ca. 2 km auf dem Weg zum Eingang des Nationalparkes. Dies waren im Februar meine ersten Meter im Schnee auf dem Weg zum 3-tägigen Abenteuer. Vom Eingang ging es zum See und der Bucht Salsviken. Hier ging es vor ca. 30 Wochen in Schneeschuhen durch Schnee und Eis. Davon ist heute bei strahlendem Sonnenschein nichts zu ahnen. Die letzten Kilometer der heutigen Tour legte ich auf einem kleinen Pfad immer am Wasser entlang zurück.

Mein Ziel war die Hütte auf der Halbinsel Tärnättholmarna. Leider gab es auch bei der ersten Hütte aktuell kein Feuerholz. Also machte ich mich weiter auf den Weg zur etwas östlich gelegeneren zweiten Halbinsel. Hier gab es zwar auch kein Feuerholz mehr, dafür aber eine kleinere Hütte, welche direkt am Wasser lag. Dies sollte meine Unterkunft für die Nacht werden. Eigentlich war das Wetter heute perfekt zum Wandern. Beim Abendessen ahnte ich noch nichts davon, was die Nacht bringen sollte.

In der Nacht kam ein heftiger Sturm mit Regen auf, wieder einmal. Der Sturm war so heftig, dass der Türriegel aus dem Holz riss und die Tür im Hohen Bogen aufflog. Ich konnte die Tür zum Glück provisorisch wieder verriegeln. Aber auch diese Nacht war eher unruhig. Ein kühles Bad am Morgen weckte aber wieder die Lebensgeister in mir.

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Etappe 9 – 8

Nach der unruhigen Nacht sollte heute zum Start eine ganz ruhige Wanderung durch den Nationalpark folgen. Und das ganze zwar bei weiterhin kühlen Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein. Menschen habe ich vielleicht eine Handvoll am ganzen Tag getroffen.

Irgendwie schaffte ich es sogar, mich im Nationalpark zu verlaufen. Ich wunderte mich zwar etwas, warum der direkte Weg von der Halbinsel Tärnättholmarna zum See Tärnättvattnen in so schlechtem Zustand war und sich so unendlich hinzog, groß darüber nachdachte ich aber nicht. Erst als ich an der Bucht Näskebodarna ankam war mir klar, dass ich, statt direkt nach Westen zu laufen gen Süden gelaufen bin. So kam ich aber zu einem weiteren Ort aus meiner Winterwanderung an. Auch hier war es ohne Schnee kaum wiederzuerkennen. Nun ging es in einem großen Bogen und über unendlich viele Steine zum eigentlichen ersten Zwischenziel. Auch hier war mir nicht immer der Wegverlauf klar und ich suchte so manche Markierung etwas länger.

Am Tärnättvattnen legte ich erstmal eine längere Pause ein. Ich machte es mir am Seeufer gemütlich. Im Februar haben wir hier die Polarlichter auf dem Eis des Sees bestaunt. Eine unvergesslich schöne Erfahrung.

Vom See war es nun nur ein kurzer Weg bis zum Highlight des Nationalparks, der Schlucht Slattdalsskrevan. Es handelt sich hierbei um eine fast 100 m lange, 30 m tiefe und 7 m breite Schlucht. Es ist beeindruckend zwischen den Felswänden zu stehen. Nun tropfte es ringsum von den Felswänden. Im Februar hingen hier große Eiszapfen. Ich konnte die Schlucht ganz für mich allein wirken lassen. Am oberen Ausgang der Schlucht wählte ich den Weg über eine kurze Kletterpassage zum Gipfel Slattdalsberget. Auch heute wehte hier ein unangenehm kühler Wind. Die Aussicht war aber erneut wunderschön.

Als nächstes hatte ich mir die Bucht Kälaviken für meine Mittagspause ausgesucht. Es ging erneut über große Steinfelder und über nasse und rutschige Holzbohlen. Auch glich hier der Weg wieder abschnittsweise eher einem Bach als einem Pfad.

Bei meiner Mittagsrast musste ich mich dann doch tatsächlich noch mit Mücken rumärgern. Das hätte ich zu dieser Zeit nicht mehr erwartet. Beim Winterhike wurde in der Bucht ein Highlight veranstaltet. Die Mutigen konnten ihre Namen in einen Lostopf geben und wer Glück hatte – oder eher Pech 😉 – wurde gezogen und durfte am Cool Dip, dem Eisbaden teilnehmen. Es war ein schönes Event.

Heute bei schönem Sonnenschein lag die Bucht ganz still da. Ich genoss die Ruhe und schwelgte beim Essen weiter in Erinnerungen.

Vom Südeingang des Nationalparks nach Käl ging es nun wieder auf der Straße entlang. In Käl konnte ich an einem Wasserhahn meine Trinkwasservorräte erneut auffüllen. Der anschließende Weg zur E6, die es zu überqueren galt, war eine reinste Flusslandschaft. Aber meine Schuhe hielten dicht.

Nach dem überqueren der E6 wollte ich eigentlich nach Bergsbodarna. Hier soll es sieben oder acht Hütten geben, die zwischen 1883 und 1901 als Köhlerhof erbaut wurden. Das der Weg dahin nicht einfach würde, hatte ich irgendwo im Voraus schon gelesen. Das er aber auf meiner ansonsten perfekten Handykarte überhaupt nicht eingezeichnet war und nur auf der Papierkarte machte mich etwas stutzig. Das ich den Weg aber trotz etlichem umherirren überhaupt nicht finden konnte, wunderte mich dann doch. Da nun bereits die Sonne versank und ich immer noch mitten im Wald umherirrte musste ein Plan B her. Ich entschied mich, mein Zelt direkt am Forstweg aufzuschlagen. Der Platz war gut geeignet, einzig die E6 die im Tal verlief war sehr deutlich zu hören. Aber was soll es, eine wirkliche Alternative hatte ich nicht.

Wenigstens ließ sich hier das Zelt vernünftig abspannen und ich hoffte nun endlich in der 3. Nacht einen guten Schlaf zu finden. Mit dieser Hoffnung schlief ich nach dem Essen recht schnell ein.

Aber der Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. Ich hatte aus Gewichtsgründen nur eine dünne Isomatte dabei und meinen „Sommerschlafsack“, welcher bis knapp unter 0 Grad bisher eigentlich immer für mich ausreichend war. Ich weiß nicht, wie kalt es in dieser Nacht wirklich war, aber ab 3:00 Uhr ließ mich die Kälte nicht mehr schlafen. Lange habe ich gezögert aus dem Schlafsack zu kriechen und eine weitere Schicht Kleidung anzuziehen. War es die Kälte oder war ich einfach nur von den letzten Tagen so platt? Die zusätzliche Schicht half etwas. Schlafen tat ich aber nur noch kurze Momente. Das Highlight war, als um kurz nach 8:00 Uhr die Sonne aufging und mich die ersten warmen Strahlen erreichten.

Solch eine Nacht hatte ich schon lang nicht mehr. Keine Ahnung was da los war. Die Temperaturen sollten nur um die 0 Grad gelegen haben. Eigentlich mit dem Schlafsack kein Problem. Gefroren habe ich trotzdem ziemlich.

Dieser Teil der Wanderung sollte für mich der emotionalste Teil werden.

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Etappe 8 – 6

Heute sollte sozusagen die Bergetappe erfolgen. Wobei ich rückblickend von den Höhenmetern eher im Mittelfeld am Ende des Tages liegen sollte. Aber der Reihe nach.

Nachdem ich mich in der Morgensonne beim Frühstück etwas aufgetaut hatte, konnte es auch schon losgehen. Mein Weg führte mich als erstes am Fuß des Skulebergets entlang. Ich ließ die Besteigung heute bewusst aus, ich wollte dem Berg und seiner Via Ferrata (Klettersteig) im Anschluss noch einen eigenen Tag widmen.

Am Fuße des Berges gab es sogar eine schöne Wiese die als Zeltplatz genutzt wird. Ob ich hier weniger gefroren hätte? Die Straße war hier aber genauso deutlich zu vernehmen. Nun ging es auf einer kleineren Nebenstraße in die Ortschaft Docksta. Es ging für mich erstmal direkt in den Supermarkt. Da ich die Grundnahrungsmittel ja dabeihatte, kaufte ich einen Blaubeerkuchen und ein Nogger Eis. Schräg gegenüber vom Supermarkt lag ein netter Rastplatz mit dem passenden Namen Oase. Hier füllte ich erneut Wasser auf und genoss mein Eis. Im Anschluss konnte ich nicht widerstehen und aß bereits den halben Blaubeerkuchen. Ich glaube meine tägliche Kalorienzufuhr ist doch etwas niedriger als das, was ich verbrauche.

Am Ortsausgang von Docksta ging es hoch zur Kirche von Vibygera und von da an durch Wiese- und Waldlandschaft über den ersten Berg des heutigen Tages. Nach diesem idyllischen Teil verlief der Weg rund um den Ort Skoved wieder direkt an der E4 entlang. Ich entschied mich für einen Abstecher auf den Fäberget. Die Ausschilderung zum Gipfel war dieses Mal sogar für mich unverfehlbar. Oben erwartete mich eine kleine offene Hütte und ein weiterer toller Ausblick auf die Umgebung. Ein perfekter Ort für meine Mittagsrast. Im Anschluss döste ich noch etwas in der Sonne, bevor es wieder zurück auf den HKL ging.

Noch bis Sjödland war die E4 mein Begleiter, bevor es wieder in ruhigere und für mich schönere Gefilde ging. Ab dem Dorf Knäppa ging es dann auf einer Schotterstraße zum See Mäjasjön. Hier „vernichtete“ ich dann auch den restlichen Teil des Blaubeerkuchens. Am See Mäjasjön gibt es eine Ansammlung historischer Hütte, die früher als Sennhütten genutzt wurden. Leider waren alle Hütten abgeschlossen. So wurde nichts aus meinem Plan hier zu übernachten. Nach einer schönen Pause am See ging es für mich noch knapp ½ Kilometer weiter in Richtung Ullanger auf den Gardberg. Hier gab es eine weitere Hütte. Die Hütte mit dem Namen Äskjastugan. Diese Hütte ist vom Heimatverein liebevoll eingerichtet. Und für mich der ideale Übernachtungsplatz. Leider waren aber auch hier alle Holzvorräte aufgebraucht. Die Aussicht von der Terrasse der Hütte entschädigte dafür aber mehr als genug.

Im Februar war dies mit Anja meine erste Tour mit Schneeschuhen. Wir hatten unsere Unterkunft in Ullanger und wanderten über den Gardberg bis Mäjabodarna. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich trotz Schneeschuhen manchmal bis zum Bauch versunken bin. Unser Eintrag im Hüttenbuch vom 05.02.2022 ließ die Erinnerungen wieder lebhaft werden.

Ich saß an diesem Abend noch lange auf der Terrasse und genoss die schöne Aussicht und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Und diese Nacht war endlich eine, in der ich recht gut schlafen konnte. Ich glaube ich brauche zum Schlafen einfach Höhenluft.

Da mir am nächsten Morgen der Weg zum See Mäjasjön für ein Bad zu weit war, entschied ich mich für das Wasser aus den Regentonnen. Über Nacht hatte es geregnet und somit war das Wasser sehr frisch. Ich glaube, der See wäre die deutlich wärmere Alternative gewesen.

Skuleberget

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Etappe 5

Der Abstieg von der Hütte nach Ullanger war schnell vollzogen. Kein Vergleich zur deutlich anstrengenderen Tour vor einigen Monaten mit Schneeschuhen und Tiefschnee.

In Ullanger gab es wieder einen Supermarkt. Heute sollte es zum Mittag mal was anderes als das übliche Tütengericht geben. Ich entschied mich für abgepackte Salamis und Käsebrötchen. Vor dem Weiterlaufen gönnte ich mir noch, dass nun mittlerweile obligatorische Eis. Auf meine Nachfrage an der Kasse, wo man hier Wasser auffüllen könne, wurde nur mit den Schultern gezuckt. Aber man bot mir an, meine Flaschen zu füllen. Ein netter Service.

In Ullanger musste erneut die E4 überquert werden. Dieses Mal aber ganz entspannt durch eine Unterführung. Noch einen knappen Kilometer auf Asphalt und dann ging es schon in die wilde Natur. Mein nächstes Ziel war die Hütte Erikskoja. Diese Hütte liegt auf einem Berg mitten im Wald. Im Februar hat mich Per Inge, der Nachbar unserer Vermieterin, auf eine Schneemobiltour zur Hütte mitgenommen. Heute ging der Aufstieg nicht ganz so rasant. Aber ich genoss die Natur und die Stille.

An der Hütte angekommen machte ich es mir in der Sonne gemütlich und genoss die kulinarische Abwechslung. War das vielleicht ein Fehler nicht auf die mittlerweile schon gewohnte Tüte zum Mittag zurückzugreifen? Oder verweilte ich an diesem Platz einfach zu lange?

Auf jeden Fall kam ich zwar wieder gut in die Gänge aber schon sehr bald wurden die Schritte schwerer. Und jeder kleine Anstieg kostete mich unendlich viel Kraft. Dabei war die Landschaft ein Traum. Und Autoverkehr gab es von nun an auch kaum noch.

Aber das schwerste Stück sollte erst noch kommen. Der letzte Berg dieser Etappe war der Kiörningberg. Der Aufstieg vom See Vedasjön zog mir endgültig die letzten Reserven aus meinem Körper. Ich hatte es schon geahnt und machte vorsorglich noch eine Pause am See. Aber der Aufstieg blieb ein einziger Kampf. Auf dem Gipfel gönnte ich mir erstmal 1 Stunde Pause. Schaute mir nochmals den Cube, eine weitere Design Schutzhütte, an und stärkte mich.

Das Tagesziel war schon zum Greifen nah. Von hier konnte man schon deutlich die Landzunge Lappudden und den Campingplatz sehen. Also hatte ich auch keine Eile mehr. Und bis zur Landzunge gab es auch keine Anstiege mehr. Hach was freue ich mich auf eine heiße Dusche. So weit der Plan. Doch er sollte nicht aufgehen.

In Lappudden angekommen, musste ich feststellen, dass die Saison vorbei war. Mehrfach war zu lesen „Wir freuen uns, sie im Jahr 2023 wieder zu begrüßen.“. Das wäre ja noch nicht dramatisch gewesen, aber es war auch mehrfach angeschlagen, dass campen und zelten ausdrücklich hier verboten sei. Nun hatte ich endgültig ein Tief. Ein Übernachtungsplatz musste her. Die Dämmerung setzte allmählich schon ein. Allerdings lagen nun auch erstmal etliche Straßenkilometer vor mir. Kurz nach diesem Tief kam ich an dem kleinen See Vännerstasundet vorbei. Und hier entdeckte ich auf einem schmalen Streifen zwischen See und Weg eine Stelle, an der ich mein Zelt aufbauen konnte. Der Tag bzw. die Nacht war gerettet. Und es wurde sogar die erholsamste Nacht der ganzen Tour.

schöner Oldtimer

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Etappe 4 – 3

Der neue Tag begrüßte mich erneut mit Sonnenschein. Ich fühlte mich nach der letzten Nacht gestärkt und freute mich auf die nächsten Etappen. Und es sollte traumhaft bleiben.

Der erste Teil der heutigen Etappe verlief zwar wieder auf Asphalt, aber es war anders. Die Straßen waren so gut wie nicht befahren und die Landschaft war anders. Als nördlich von Ullanger. Sie war viel mehr mein Geschmack. Viel Wald, immer wieder Blick auf Seen, malerische Dörfer und eine hügelige Landschaft. Dazu strahlend blauer Himmel und toller Sonnenschein.

Auf meinem Weg gen Süden machte ich einen Abstecher zum Aussichtsplatz Rödklitten. Hier konnte ich Reste einer alten Wallburg sehen und natürlich wieder eine großartige Aussicht genießen.

Wieder zurück auf dem HKL kam ich als nächstes in das kleine Dörfchen Mädan. In zwei kleinen Schuppen wurde jeweils ein kleines Museum liebevoll eingerichtet. Das Mini-Museum 2 handelt von der Entstehung bzw. der Anhebung der Landschaft, das Museum 1 vom lokalen Fischfang.

Weiter ging es über einen weiteren Hügel durch den Wald zum malerischen Strand Svartvik. Kurz bevor ich den Ort Gavik erreichte, konnte ich an einem Wasserhahn an einem Haus mein Wasser nochmals auffüllen. Dies hatte ich schon öfters auf dem Weg entdeckt, dass an Privathäusern immer wieder Wasserhahn ganz öffentlich zur Verfügung gestellt wurden. Eine schöne Geste.

Unterhalb vom Sörberget, direkt am Gaviksfjärden suchte ich mir einen schönen platz für die heutige Mittagsrast. Bisher war es ein toller Wandertag und von der gestrigen Erschöpfung keine Spur mehr vorhanden.

Zur Ortschaft Lide ging es dann wieder auf einsamer Asphaltstraße. Hier war dann der nächste Gipfel schon zu sehen. Auf steinigem Pfad ging es hoch zur Hütte Nipstugan. Eine Hütte im Charme der 50er Jahre. Eigentlich ein schöner Platz zum Übernachten, aber der Nachmittag war noch jung und ich hatte eine andere Intention. Auf einem schönen Wald Pfad erreichte ich die Aussicht Jon Nilsberget. Hier bot sich eine schöne Sicht in Richtung Süden mit viel Wald und dem Meer im Hintergrund. Im Anschluss ging es nun Bergab. Vorbei an den beiden Seen Nördomstjärnen und Fjärdbottentjärnen erreichte ich etwas abseits des HKL die Sennhüttensiedlung Fjärdbotten. Hier gab es mehrere offene Hütten. Es war gar nicht leicht, sich für eine der urigen Hütten zu entscheiden. Da es hier aber sogar Feuerholz gab, wählte ich eine mit Kamin aus. Damit blieben noch 2 über. Und da ich heute Abend noch kurz baden wollte, wurde es die am nächsten am Wasser gelegene Hütte.

Nachdem ich noch etwas die Umgebung erkundet hatte, sogar Trinkwasser gab es hier, machte ich Feuer im Ofen und bereitete mein Nachtlager vor. Bevor es aber ans Abendessen ging, sprang ich noch kurz ins Wasser. Es war sehr, sehr kalt. Aber die Hütte war gut vorgeheizt und so wurde mir beim Essen schon sehr schnell warm. Dies war er nun also, mein letzter Übernachtungsplatz auf meiner Tour. Einen besseren Platz hätte ich mir nicht wünschen können. Und so ging es erneut in einen tiefen und erholsamen Schlaf. Allerdings war auch schon etwas Wehmut über das bevorstehende Ende dieser Wanderung mit dabei.

Kunst am Wegesrand

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Etappe 2 – 1

Mittlerweile hatte sich Routine eingestellt. Frisch machen, Sachen packen, frühstücken und aufbrechen. Heute nun zum vorerst letzten Mal.

Ich hatte bereits in den letzten Tagen das Tempo etwas rausgenommen. Die Tour wäre für mich auch in 6 Tagen zu schaffen gewesen. Wenn ich meine Abstecher und Umwege abziehen würde, wäre für den reinen HKL 5 Tage durchaus möglich. Immerhin werde ich am Ende 38 km zusätzlich gelaufen sein. Aber wozu die Eile? Ich wollte den Trail genießen und an manchen Orten verweilen. Und dass ein oder andere Mal den Gedanken freien Lauf lassen.

Dies war auch heute mein fester Vorsatz.

Zunächst ging es ein kleines Stück wieder auf Asphalt um den Fjord. Es bot sich nochmals ein schöner Blick auf die alten Sennhütten (fäbod). Aber schon recht führte mich der Weg erst in den Wald und dann direkt ans Meer. Hier gab es direkt am Strand eine weitere schicke Schutzhütte.

Stranded, soll an angespültes Holz erinnern. Es wäre auch ein toller Platz zum Übernachten. Nach einer kleinen ersten Pause ging es für mich auf dem HKL entlang der Küste. Ich hatte überlegt, einen Abstecher zu den Klippen Rödhällorna zu machen. Diese Klippen haben ihren Namen vom roten Nordingragranit bekommen, was nicht zu übersehen war. Aber ich verzichtete auf diesen Abstecher.

Die nächsten Kilometer gingen über viel Fels und noch mehr Steine. Aber alles war trocken und problemlos zu gehen. Bei nässe stelle ich mir hier doch einen etwas schwierigere Passage vor. Bis zur Bucht Halsviken, einem weiteren Rastplatz, gab es immer wieder großartige Ausblicke auf das Meer. An der Bucht fand ich nicht so recht den weiteren HKL und entschied mich, über den Fahrweg aufzusteigen. Auch als ich den HKL wieder erreichte, war mir der genaue Verlauf nicht ganz klar. Aber das war an dieser Stelle für mich auch nicht nötig, denn der Weg zu meinem nächsten Ziel, dem Berg Valkallen, war klar auszumachen. Nun ging es wesentlich steiler immer höher hinaus.

Auf dem Gipfel angekommen, war ebenfalls wieder eine liebevoll eingerichtete und offene Hütte zu finden. Früher war hier ein Signalfeuer. Allerdings leuchtete dieses zuletzt 1721. Nun gab es hier sogar zum ersten Mal die Möglichkeit via Solar sein Handy aufzuladen. Was für ein Luxus. Und die Holzvorräte waren auch gut gefüllt. Da es aber erst Mittag war, beschränkte ich meinen Aufenthalt auf eine Mittagspause.

Die Aussicht war, wer ahnt es, erneut fantastisch. Sogar die Högakustenbrücke war nun schon deutlich zu sehen, leider.

Der Abstieg nach Sör-Lövvik war dann noch etwas steiler als meine Aufstiegsroute. Aber da weiterhin der Weg trocken blieb, war auch dieser Teil gut zu gehen. Für andere Fälle waren an einigen Passagen Seile als Hilfe gespannt wurden. In Sör-Lövvik schaffte ich es dann mal wieder mich etwas zu verlaufen. Aber ich lief lediglich ein kurzes Stück parallel zum HKL, bevor ich diese wieder folgte. Orientierung ist auf dem Trail nicht ganz so meine Stärke gewesen.

Als nächstes erreichte ich den Kulberget. Hier gab es den letzten schicken Windschutz. Dieses Mal mit dem Namen Over The Edge. Neben der Schutzhütte gab es eine Aussichtsplattform aus Holz, welche über dem hang zu schweben schien. Ich konnte mich überzeugen, dass ich in die richtige Richtung wanderte, die Högakustenbrücke kam deutlich näher.

Nach dem Abstieg ging es ein Stück an der Bucht Skärsättviken entlang, bevor es nochmals über eine Anhöhe durch den Wald ging. Dies waren die letzten Meter in freier Natur. Nun folgte ein großer Bogen auf Asphalt um die E4. Am Hafen von Hornön machte ich nochmals eine Pause. Bevor es dann unter der Högakustenbrücke hindurch und zu einem kleinen letzten Schlussanstieg auf den Parkplatz am Höga Kusten Hotel ging.

Schutzhütte Stranded

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Zurück in der Zivilisation

Da war ich nun zurück. Nach 7 Tagen – 166 km – und knapp 4.650 hm. Ein bisschen Wehmut schwang mit. Es war eine wunderschöne Wanderung. Sicherlich hatte ich aber auch großes Glück mit dem Wetter. Es ist nicht selbstverständlich fast durchweg Sonnenschein zu haben. Ich war nicht sehr geschafft. Und ich hätte weiter wandern können. Es war ein schönes Erlebnis in einer grandiosen Natur!

Ich wollte jedoch die Gegend noch nicht verlassen und plante noch ein paar Tage hierzubleiben. Aber auch hier kam es letztendlich anders als gedacht.

Bereits auf meiner Wanderung hatte ich einen Wunsch für meinen ersten Abend zurück in der Zivilisation gefasst. Eine heiße Dusche und eine leckere Pizza. Beides gab es in Docksta an der Tankstelle. Also die Sachen umgepackt und mit dem Auto zurück nach Docksta. Für 35,00 SEK (ca. 3,20 €) konnte ich so lange Duschen wie ich wollte. Und ich wollte schon etwas länger als üblich duschen. Es gab für jede Dusche einen einzelnen recht großen und sauberen Raum. Perfekt! Im Anschluss wollte ich mich in der Pizzeria stärken. Aus mir unerklärlichen Gründen schloss diese jedoch bereits um 18:00 Uhr.

Da ich an diesem Abend keine allzu große Lust mehr hatte mir einen schönen Stellplatz zu suchen, entschloss ich mich für den Parkplatz am Westeingang des NP Skuleskogen. Hier durfte man offiziell stehen. Zum Abendessen gab es dann lecker Nudeln mit Pesto und Käse und dazu ein leckeres Höga Kusten Dosen Bier.

Am nächsten Tag ließ ich es bewusst entspannt angehen. Ich fuhr nach Ö-vik und bummelte etwas durch die Stadt. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Shoppingbummel im Fjällräven Outlet Center. Am Nachmittag schaute ich mir noch das Besucherzentrum Naturum Höga Kusten am Fuße des Skulebergs an. Im Anschluss erkundigte ich mich nach den Öffnungszeiten der Via Ferrata, des Klettersteigs. Leider musste ich hier erfahren, dass auf Grund der Nässe am Felsen der Klettersteig geschlossen ist und auch dieses Jahr nicht mehr geöffnet wird. Somit war meine Unternehmung für den nächsten Tag in diesem Moment gestorben. Schade, ich hatte mich so auf die insgesamt 4 Routen am Skuleberget gefreut.

An diesem Abend übernachtete ich auf dem Parkplatz des Südeingangs zum Nationalpark und unternahm noch einen Spaziergang zur Bucht Kälsviken.

Da nun mittlerweile die Temperaturen nachts leicht unter 0 Grad sanken und die Temperaturen auch tagsüber einstellig blieben, beschloss ich, am nächsten Tag in Richtung Süden zu ziehen.

Skal!

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gen Süden

Für die Fahrt gen Süden war noch kein richtiger Plan bei der Abfahrt da. Es standen zwar im Süden 2 Zwischenstopps fest, aber der Weg dorthin sollte das Ziel sein.

Zur Mittagspause zog mich das Meer bei strahlendem Sonnenschein förmlich an. Südlich von Enanger fand ich im Naturreservat Snäckens dafür den passenden Platz.

Frisch gestärkt ging es im Anschluss weiter auf der E4 gen Süden. Aber nur noch ein kurzes Stück bis Söderhamn. Dort bog ich gen Westen ab. Spontan entschied ich mich, dem Siljan See einen Besuch abzustatten. Allerdings enttäuscht mich der See sehr. Ich war am Nordufer auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Leider war hier aber so gut wie kein rankommen an den See. Meistens handelte es sich um Privatgrundstücke. Einen platz fand ich an einem Hafen. Aber irgendwie war es nicht das Richtige. Also suchte ich weiter. Finden konnte ich jedoch keinen weiteren Platz. Da es nun allmählich dunkel wurde, ging es für mich doch wieder zurück zum Platz am Hafen. Leider parkten hier nun 2 Wohnmobile. So entschied ich mich, den Siljan See aufzugeben und mich in Mora erstmal in einem Imbiss zu stärken.


Im Anschluss ging es für mich noch etwas weiter gen Süden durch die schwedische Nacht. Am See Vanan fand ich dann eine schöne Badestelle. Für mich der gesucht Schlafplatz.

Am nächsten Morgen ging es direkt aus dem Bett in den noch recht angenehmen See. Leider regnete es sowohl beim Baden als auch beim Frühstück. Aber ein passendes Wetter, um weiterzuziehen.

Mein nächster Stopp war eine stillgelegte Eisenbahnbrücke über den Fluss Västerdalälven. Hier war ein Geocache versteckt. Ein schöner Lost Place mitten im Wald.

Snäckens Badplats

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Torsö

Ich ließ mich und meinen Volvo weiter durch die schwedischen Wälder treiben. Es war eine entspannte, schöne Fahrt. Immer wieder machte ich kleine Pausen rechts und links vom Weg. Am Nachmittag kam ich an meinem nächsten Ziel an. Die Insel Torsö im Vänernsee.

Diese Insel hatte ich bereits im Sommer letzten Jahres bereist. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Ich wählte denselben Badeplats wie damals aus und verbrachte hier schön, entspannte Tage. Ich ging am Vänernsee und dem Wald viel spazieren, sprang morgens in den See und ließ meinen Gedanken viel Raum und Zeit. Es war ein schöner Abschied von der Natur auf meiner aktuellen Reise. Hierfür hätte ich keinen besseren Platz wählen und finden können.

Hattarevik Badplats

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Schärenküste

Auf meinem Weg zurück an die Kieler Förde war ein letzter Stopp in Malmö geplant. Auf dem Weg dorthin ging es für mich auf die Insel Kallandsö. Hier wollte ich mir das Barockschloß Läckö anschauen. Leider war dies aktuell geschlossen. So konnte ich es mir leider nur von außen anschauen.

Auch meine nächste Idee, zum Mittagessen in Spiken frischen Fisch zu essen, scheiterte leider. Auch hier war alles geschlossen.

So setzte ich meine Fahrt an die Westküste fort. Südlich von Göteborg machte ich mich erneut auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Übernachten. Leider stieß ich hier an allen geeigneten Orten auf Verbotsschilder. So verbachte ich zwar den Nachmittag an der schönen Schärenküste, zog mich zum Übernachten jedoch ins Hinterland zurück. Fündig wurde ich südlich vom kleinen Ort Nösslinge am See Furesjön. Ein schöner See mitten im Wald.

Am nächsten Tag ging es für mich nach Malmö. Bei Falkenberg machte ich nochmals einen Abstecher an die Küste.

Schloss Läckö

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Malmö

Impressionen

Malmö Utblick

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