Glaskogen ist ein Naturreservat im Westen der schwedischen Provinz Värmland. Das Reservat umfasst fast 29.000 ha, davon ca. 6.400 ha reine Wasserfläche.
Trotz seiner Naturbelassenheit ist das Gebiet touristisch gut erschlossen. Das Gebiet ist vor allem für Kanutouren beliebt, bietet aber auch über 300 km markierte Wanderwege. An vielen Stellen gibt es primitive Übernachtungsmöglichkeiten mit offenen Holzhütten, Feuerstellen und Plumpsklos.
Im Dorf Lenungshammer, das zentral im Naturreservat liegt, bietet zudem einen Campingplatz, einen Supermarkt und einen Kanuverleih.
Für einen Aufenthalt im Glaskogen muss man eine Besucherkarte erwerben, deren Erlös zur Pflege und Instandhaltung des Reservats dient.
Hier gelangt ihr zur offiziellen Website des Glaskogen Naturreservats
Von Kiel in Schleswig-Holstein wählte ich die wahrscheinlichste entspannteste Anreise nach Schweden, die Überfahrt mit der Stena Line. Am Morgen kam ich gegen 9:30 Uhr ausgeruht und bereits mit einem Frühstück gestärkt in Göteborg an. Zu meinem Ausgangspunkt, Lenungshammar, waren es 250 km und knapp 3,5 h mit dem Auto gen Norden.
In Lenungshammar gibt es den einzigen Campingplatz im Nationalpark und die Verwaltung. Hier waren noch die letzten Arbeiten kurz vor Saisoneröffnung in vollem Gange. Geöffnet war der kleine Shop aber bereits. Ich kaufte hier meine Karte für den Nationalpark für 1 Woche und packte im Anschluss meine 7 Sachen zusammen.
Am Nachmittag ging es dann auf die Natur.
Am ersten Tag ließ ich es ganz bewusst ruhig angehen und wanderte mehr oder weniger am Stora Gla bis zur Halbinsel Kyrkstadudden entlang. Hier war die Schutzhütte bereits belegt. So schlug ich direkt am Seeufer mein Zelt auf. Für den ersten Tag beließ ich es bei 10 km.
Am Morgen lag der See noch im Nebel. Dieser lichtete sich aber bald und es sollte ein perfekt, sonniger Wandertag werden. Ich ließ mich heute weiter entspannt entgegen dem Uhrzeigersinn am Stora Gla entlang treiben.
Zwischendurch gab es immer wieder Abschnitte, wo aktuell Holzfällarbeiten stattfanden und der Wald entsprechend wüst aussah. Zu Mittag machte ich es mir an der Bucht Moertebaecksviken gemütlich. Bei strahlendem Sonnenschein genoss ich das Mittagessen mit Blick auf den See.
Am Nachmittag ging es dann noch bis zur etwas über dem See gelegenen Schutzhütte Knappstadsviken. Hier machte ich es mir im Windschutz gemütlich. Ausreichend Holz für ein gemütliches Lagerfeuer war hier vorhanden und so wurde es ein gemütlicher und ruhiger Abend und eine sehr entspannte Nacht.
Insgesamt legte ich heute 18 km zurück.
Der heutige Tag bot Landschaft von allem etwas. Es ging durch Wälder, über recht zugewachsene Pfade, abgerodeten Flächen und über Höhen mit einer tollen Aussicht. Auch eine kleine Siedlung durchwanderte ich.
Zur Mittagsrast zog es mich auf die Landzunge Sitjärn, etwas abseits der eigentlichen Route. Nach dem Essen döste ich noch etwas am Lagerfeuer bevor es auf die heutige 2. Etappe ging.
Nach dem Aufstieg auf den Halvardsnaes legte ich nochmal eine Pause ein. Im Anschluss ging es dann bis zum Vedviken Badplats. Hier schlug ich heute mal wieder mein Zelt auf und ließ den Tag erneut an einem gemütlichen Lagerfeuer ausklingen.
Heute waren es knapp 21 gemütliche Kilometer.
In dieser Nacht begann dann der Regen. So ließ ich am nächsten Morgen mein Zelt noch stehen und wanderte die letzten 5 km zurück nach Lenungshammar, da auch die nächsten Tage leider nur anhaltenden Regen versprachen. Hier gönnte ich mir im Servicegbäude eine heiße Dusche bevor es mit dem Auto zum Abbau des Zeltes ging.
Auf meine Rückfahrt nach Deutschland legte ich noch 2 Übernachtungen in Schweden ein. Leider hörte der Regen in dieser Zeit nicht mehr für längere Zeit auf.
Glaskogen ist durchaus auch ein nettes Gebiet zum wandern und nicht nur für Kanutouren. Ursprünglich sollte meine Tour um den Stora Gla und den Övre Gla gehen. Wetterbedingt wurde es dann eine etwas kleinere bzw. kürzere Tour. Aber es war ein schöner Start in ein neues Outdoorjahr und zu dieser Jahreszeit konnte man selbst noch in dieser Region die Einsamkeit finden.
