Besteigung des Maglić (BIH)
Als erstes sollte es für mich auf den Maglic gehen. Hier war ich ja schon mal im Juni wegen Schnee auf der Zufahrtsstrasse gescheitert.
Die Abzweig auf die Piste an der alten Tankstelle in Tjentiste kannte ich daher nur noch allzu gut.
Ich schlug mein Nachtlager am Lokva Dernečište auf 1.640m Höhe auf. Am nächsten Morgen ging es von hier in 3,5 Std. auf den Gipfel. Es war ein toller Trail. Anfangs durch einen Wald, dann über eine schöne Wiese bis an den Fuß des Massives. Von dort ging es immer wieder mit einigen „Kraxelabschnitten“ bis auf den Kamm. Hier entschied ich mich erst für die Besteigung des Maglic. Dieser ist mit 2.386 m der höchste Berg Bosniens. Im Anschluss bestieg ich noch den Crnogorski Maglic. Dieser ist noch ein paar Meter höher, liegt aber schon in Montenegro.
Nach einer entspannten Rast auf den Gipfeln ließ der Himmel leider ein Gewitter erahnen. Aus diesem Grund entschied ich mich für den Rückweg den selben Weg einzuschlagen. Es war an einzelnen Passagen durch das ganze Geröll schon etwas kniffliger als hoch zu.
Einige Meter vor meinem Auto fing es dann mit Regnen an. Am Himmel waren auch schon einzelne Blitze zu sehen. Der Regen sollte leider bis zum nächsten Morgen anhalten. Schade, denn so fiel mein geplanter Ausflug zum See Trnovacko Jezero sprichwörtlich ins Wasser.
Zla Kolata / Зла Колата (MNE)
Von Tjentiste ging es einmal quer durch Montenegro. Dabei ging es über den Sedlo-Pass. Auch dieser war bei meiner letzten Reise im Juni durch Schnee nicht passierbar. Aber ich wollte diesen Urlaub ja nicht im Auto verbringen. Also ging es auf direktem Wege nach Vusanje. Bei der Erkundung des Trails am Abend direkt bei meinem Eintreffen traf ich Rustem. Er bot mir Essen, Dusche und ein Bett in seinem Haus an. Klang doch richtig gut. Noch dazu verstand es seine Frau auf dem „Terassen-Ofen“ lecker Köslichkeiten zu zaubern. Das trug dazu bei, dass ich gleich 2 Nächte blieb.
Am ersten Morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein von Rustem´s Haus auf zum Zla Kolata. Vor diese Berg hatte ich am meisten Respekt. Das lag daran, dass im Sommer 2012 2 Bergsteiger aus Tschechien bei der Besteigung tödlich verunglückt sind. Auf Grund der Abgeschiedenheit der Region war es schwer Details zu dem Unglück heraus zu finden. Erst fand ich heraus, dass sie auf Grund eines
Steinschlags verunglückt seien. Daher strich ich diesen Gipfel erst mal von meiner Liste. Aber wirklich los liess er mich nicht. Kurz vor meiner Abfahrt fand ich in einem albanischen Forum etwas mehr heraus. Hier lies ich, dass Vater und Sohn bei schlechtem Wetter abgestürzt seien. So kam der Zla Kolata (übersetzt: Schlechter Kolata) als höchster Gipfel Montenegros wieder auf meine Liste.
Der Weg ist von Vusanje recht gut markiert. Detailierte Routenbeschreibungen findet ihr auf www.hikr.org. Daher erspare ich euch dies und schildere lieber meine ganz persönlichen Eindrücke:
Ich kämpfte mich also erst einen Fahrweg hoch. Im Anschluss ging es an uralten Buchen vorbei und man querte die ein oder andere wunderschöne Wiese. An einer etwas verlassenen Schäferhütte (Grlata katun) traf ich auf 3 polnische Bergsteiger. Sie hatten das selbe Ziel, legten jedoch schon bald eine Rast ein. Also ging es für mich allein weiter. Nachdem überqueren eines fast kreisrunden Wiesenplatzes (eine Doline) begann das Karstgelände. In lustiger Hüpferei querte ich diesen Teil des Trails. Auf dem Rückweg sollte mir dies deutlich schwerer fallen.
Das nächste Highlight auf dem Trail ist eine Höhle aus der ein eiskalter Wind pfeift. Im Eingang liegt sogar jetzt noch Schnee. Keine Ahnung wie weit die Höhle in das Innere reicht. Nach dieser kurzen Abkühlung ging es für mich bis zum Pass Qafa e Preslopit (2.039m). Hier hatten mich auch die 3 polnischen Bergsteiger wieder eingeholt. Leider waren wir zu hoch aufgestiegen und hatten den Einstieg in das schneegefüllte Kar verpasst. Also mussten wir nun ein Schneefeld queren um wieder auf den rechten Weg zu kommen.
Von nun an ging es stetig bergauf bis zur Einsattlung Maja (links) und Zla Kolata (rechts). Von dieser Einsattlung hieß es für mich nochmals alle Kräfte mobilisieren und den Schlussanstieg zu meistern. Mit etlichen Pausen schaffte ich es auch auf den Gipfel. Die Polen waren schon mitten bei ihrer Brotzeit. Das angebotene Bier verschob ich erst mal etwas. Musste ja schließlich erst mal wieder zu Atem kommen.
Insgesamt legte ich bei strahlendem Sonnenschein eine ausgiebige Pause ein. Ich liß den Polen allein den Rückweg antreten. Als ich dann endlich auch aufbrechen wollte, kam jemand ohne Gepäck den Berg förmlich hochgesprintet. Da ich u.a. eine Aldiflasche dabei hatte, kamen wir schnell ins Gespräch. Er hieß Tillmann und kam aus München. Er ist mit seiner Freundin von Albanien mit dem Zelt unterwegs. Sie wollte lieber am Pass auf ihn warten. Wir plaudern ausgiebig und machten uns gemeinsam auf zum Abstieg. Welch dämliche Idee an Tillmann dran bleiben zu wollen und mit ihm weiter zu plaudern. Er zog schon recht bald von dannen. Ich bin halt eine Mensch von der Küste und nicht aus den Bergen.
So machte ich mich allein auf den Rückweg. Die über 1.200 Höhenmeter und die fast 10 km Hinweg steckten mir doch deutlich in den Knochen. Also lies ich den Rückweg noch ein bisschen entspannter angehen.
Mit den letzte Tropfen Wasser von meinen fast 5l erreichte ich nach insgesamt 10 Stunden (inkl. Pausen) wieder das Haus von Rustem.
Es waren eine unbeschreiblich tolle Tour. Ich habe den bislang höchsten meiner Berge bestiegen und noch dazu einen ganzen Tag bestes Wetter. Natürlich wurde ich wieder besten bewirtet. Das schönste war aber Wasser satt und die Dusche.
Gjeravica / Đeravica (RKS)
Auf der Weiterfahrt von Vusanje bog ich in Gusinje falsch ab und stand kurze Zeit später am Grenzübergang zu Albanien. Die Versuchung war sehr groß, war es doch von hier durch Albanien nur ein Katzensprung nach Ulcinj, meiner Lieblingsstadt an der Adria. Aber ich wollte ja genau in die entgegengesetzte Richtung. Also wendete ich und machte mich auf den Weg in den Kosovo. Da leider der Grenzübergang über den Čakor Pass nach Kućište derzeit noch immer gesperrt ist, musste ich einen großen Bogen über Berane / Беране und Rožaje / Рожаje nach Peć / Пеħ machen. Im Kosovo besuchte ich auf dem Weg noch das Kloster von Dečan. Wie schon bei meinem letzten Besuch musste man sich einen Passierschein geben lassen. Diesmal allerdings nicht von der italienischen sondern der österreichischen Armee.
Mein erstes Etappenziel, Junik / Jyник, erreichte ich trotz schlechter Ausschilderung ohne große Umwege. Von hier erkundete ich die Piste in Richtung Deravica. Teils ist diese Piste in sehr schlechtem Zustand, aber sie ist bereits auch auf großen Teilen erneuert. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Ausgangspunkt zur Besteigung des Berges an. Hier traf ich auf einen Mann, der hier geboren ist aber zwischenzeitlich viel und oft in Deutschland war. So konnte er mir auf Deutsch den Weg zum Gipfel erklären. Dies schien aber gar nicht so einfach zu sein. Zu dem zog eine Schlechtwetterfront auf die auch zumindest am nächsten Tag weiter anhalten sollte. Da der Trail zum Gipfel schon bei gutem Wetter nur schwer zu finden sein soll, beschloss ich daher die Besteigung schweren Herzens aufzugeben.
Ich machte mich nun auf in Richtung Serbien, meinem nächsten Ziel.
Auf dem Weg zum Grenzübergang bei Podujevo / Пoдуjeвo schlug ich mir in einem Restaurant erstmal richtig den Bauch voll. Bei der Bestellung half mir eine Familie am Nachbartisch. Wie viele wohnen auch sie jetzt hauptsächlich in Deutschland kommen aber immer wieder zu Besuch in die alte Heimat.
An der Grenze war ein kleines Chaos los. Auch hier konnte ich mir das Ganze auf Deutsch erklären lassen. Die Polizei soll weiter vorn aufpassen, dass die PKWs mit den LKWs in einer Schlang bleiben. Ich selbst habe es an diesem Grenzübergang beim letzten Mal auch anders gemacht und bin an der LKW Schlange vorbei gefahren. Hinter mir standen nun 2 die gerade zurück geschickt wurden. Wir überlegten eine ganze Zeit ob wir es trotzdem probieren sollten. Viel hatte ich ja nicht zu verlieren, ich wurde ja noch nicht zurück geschickt. Also machten wir uns auf die Schlange zu überholen. Nach ca. 2/3 stoppte uns „natürlich“ die Polizei und befahl uns, uns gefälligst hinten anzustellen. Wir diskutierten eine Weile, hatten aber keinen Erfolg. Zwischenzeitlich rückte die Schlange aber weiter und ein PKW Fahrer ließ sich ganz viel Zeit beim starten seines Wagens. Diese Zeit reichte, damit wir in die Schlange uns einreihen konnten. So ganz gefiel die Aktion der Polizei jedoch nicht. Aber mein Mistreiter gab eine Runde Zigaretten aus und ein anderer eine Runde Kaffee und schon waren alle Gemüter beruhigt. Von nun an schafften wir es in etwas über 2 Stunden bis zur Abfertigung.
Allerdings war ich bei der Einreise unaufmerksam und das sollte sich nun rächen. Die Ausreise aus dem Kosovo lief problemlos. Allerdings waren die ersten Worte des serbischen Beamten nach dem Studieren meines Passes „Problem“. Ich hatte auf einmal eine ganz dumme Ahnung. Und ja, ich hatte bei der Einreise in den Kosovo von Montenegro den Stempel in den Pass stempeln lassen und nicht auf ein separates Blatt. Da Serbien den Kosovo weiterhin als ihr eigenes Gebiet ansieht, war ich illegal eingereist. Zum Glück hatte der Beamte ein Einsehen und schlug mir einen ziemlich legalen Weg der Einreise vor. Was wäre wenn ich keinen Reisepass hätte? Beide Ländern (D und SRB) sind Mitglieder der EU und somit könne ich einfach mit meinem Personalausweis einreisen. Hierin sind ja keinerlei Stempel. Gesagt getan. Nun musste ich nur bei der Ausreise aus Serbien aufpassen, dass ich mit meinem Personalausweis ausreise. Aber da werde ich schon dran denken.
Midschur / Midžor / Миџор (SRB)
Heute sollte es endlich mal wieder auf einen Berg gehen. Da es beim Aufwachen am Morgen noch regnete, war mein heutiges Ziel ein ehr leicht zu erreichender Berg. Es sollte auf den Midžor gehen. Mit 2.169 m Höhe der niedrigste auf meiner aktuellen Reise. Als Startpunkt hatte ich mir das Skigebiet Babin Zub ausgesucht. Auf der Fahrt dorthin kam ich immer wieder durch Ort wo ich mir nicht wirklich sicher war ob hier noch jemand wohnt oder die Häuser leer stehen. Allerdings würde dann wahrscheinlich keine Wäsche draußen hängen. Aber egal, ich war ja schließlich nicht auf der Suche nach einem Hotel.
Babin Zub war natürlich zu dieser Jahreszeit fast ausgestorben. Das dortige Hotel hatte geschlossen nur das Restaurant schien geöffnet zu haben.
Gegen 12:00 Uhr machte ich mich auf den Weg. Der 8 km lange Weg ist wieder gut mit den üblichen rot/weißen Punkten bzw. Strichen gekennzeichnet. Das Ziel, den Midžor, hat man fast die ganze Zeit noch dazu im Blick. Da es immer wieder Gegenanstiege gibt, gilt es etwas mehr als die reinen 600 m Höhendifferenz zu meistern. Ich schaffte die Strecke in knapp 2 Stunden und möchte sagen, dass ich am Gipfel auch nicht sonderlich außer Atem war. Das hatte ich bei den letzten Touren schon anders erleben dürfen.
Leider hingen die Wolken heute sehr tief. Bei meiner Ankunft auf dem Gipfel hatte ich zumindest noch eine passable Sicht in Richtung Serbien. Alles auf bulgarischer Seite blieb mir jedoch verborgen. Da es nun auch noch leicht mit Regnen begann verweilte ich nicht allzu lang hier oben und machte mich bald schon wieder auf den Rückweg. Durch die bereits erwähnten Gegenanstiege war dies dann auch nicht ganz ohne.
Somit konnte ich auf der diesjährigen Tour einen weiteren Gipfelerfolg verbuchen, wenn auch mit nur mäßiger Aussicht.
Bei meiner Rückfahrt von Babin Zub fand ich ganz in der Nähe einen geeigneten Übernachtungsplatz. Es gab sogar fließendes Wasser und ein Dach über dem Kopf (siehe Foto). Leider sollte es den ganzen Abend regnen und gewittern. Auch egal, ging es halt zur Abwechslung noch vor dem Dunkelwerden ins Bett.
Moldoveanu (RO)
Das Highlight meiner diesjährigen Bergtouren sollten die Karpaten werden. Leider war der Beginn nicht ganz ideal. Als ich am Lacul Balea ankam war es nicht nur bereits mittags, sondern die Wolken hingen auch besonders tief. Wobei, wenn man berücksichtigt das der Lacul Belea der höchste Punkt der Tranfargarsan ist und auf knapp 2.000 m Höhe liegt, ist es nun auch nicht so tief.
Da ich nun schon mal hier war, machte ich mich mit Zelt, Schlafsack, Isomatte, Wasser, Lebensmittel, usw. auf den Weg. Immerhin knapp 20 kg. Ich kämpfte mich bei Regen und kaum Sicht knapp 9 km mit fast 1.000 Höhenmeter in 5 Stunden zur Padruga Hütte. Dies war bis heute meine härteste Tour. Noch nie hatte ich so wenig Lust weiter zu gehen. Bis auf die Haut durchnässt kam ich bei 5° in der Hütte an. Zumindest gab es lecker Krautwickel und ein trockenes Bett. So hatte ich mir meinen Ausflug in die Karpaten nicht vorgestellt.
Am nächsten Tag hatte der Regen aufgehört und es war zumindest eine recht gute Sicht. So fiel die Entscheidung zur Besteigung des Moldoveanu recht leicht, war es doch mein eigentliches Ziel für den Trip in die Karpaten. Ich konnte etliches an Gepäck in der Hütte lassen und machte mich mit recht wenig Gewicht auf den Weg. Bis zum Gipfel brauchte ich von der Padruga Hütte knapp 3,5 Stunden. Dasselbe Ziel hatte auch ein neuer Bekannter aus der Hütte, Alex aus der Tschechei. Da wir aber ein unterschiedliches Lauftempo hatten, ging jeder seiner Wege. Für mich hatte es der letzte Anstieg am meisten in Sich. Vom Kamm aus ging es dann noch mit etwas Kletterei zum eigentlichen Gipfel. Leider waren die Wolken schneller als ich und es bot sich leider so gut wie keine Sicht. Auf dem Gipfel plauderte ich noch einige Zeit mit Alex und wir luden einen einheimischen Schäfer noch zu einem Kaffee ein. Nach einem kleinen Snack machte ich mich wieder auf den Rückweg. Alex zog weiter zur nächsten Hütte. Inklusive Rückweg waren s dann heute fast 13 km und fast 1.000 Höhenmeter (aufwärts).
Bei meiner Rückkehr war eine deutsche Wandergruppe eingekehrt. Da auch jemand aus Kiel dabei war fanden sich etliche gemeinsame Themen. Es war auch mal wieder schön einen Abend deutsch zu sprechen.
Mein letzter Morgen in der Hütte begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein. Es sollte ein Tag mit toller Fernsicht werden. Dies war auch der Grund, warum ich von der Padruga Hütte zurück zum Lacul Balea den Kammweg wählte. Der Trail ist einfach nur atemberaubend. An jeder Ecke bieten sich neue, imposante Blicke. Ich hoffe die Auswahl der Bilder spricht für sich.
Insgesamt benötigte ich für den Rückweg knapp 12 km. Auf Grund von auch wieder fast 1.000 Höhenmetern und unzähligen Fotopausen war ich etwas mehr als 6 Stunden unterwegs.
Budapest (HU)
Nach den schönen Bergtouren in den letzten Tagen hieß es nun sich langsam wieder auf den Rückweg zu machen. Einen ersten Stop legte ich in Sibiu / Hermannstadt (RO) ein. Von hier aus ging es in Richtung Budapest. Allerdings wählte ich hierfür nicht den direkten Weg sondern plante einen Abstecher in die Ukraine ein.
Als Grenzübergang wählte ich Halmeu (RO). Die Grenzkontrolle verlief problemlos. Allerdings war die Straße von Halmeu bis Vylok (Вилок) eine einzige Katastrophe. Es reihte sich ein Schlagloch an das andere. Allerdings war dies der einzige schlechte Streckenabschnitt. Die restlichen von mir befahrenen Straßen waren gut zu befahren. Auf meinem Weg zum Grenzübergang nach Ungarn hatte ich leider eine nicht ganz so angenehme Begegnung mit der Polizei. Mir wurde vorgeworfen bei der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr eine Sperrlinie überfahren zu haben. Das ganze Vergehen wurde mir sogar auf Video gezeigt. Und ja, man konnte erkennen, dass ein Rad außerhalb der gestrichelten Linie den Kreisverkehr verlassen hatte. Angeblich kostet solch ein Vergehen in der Ukraine 200 EUR, so der Polizist. Nach zähen Verhandlungen bot man mir an, 50 EUR in bar zu akzeptieren. Leider hatte ich nicht so viel Bargeld bei mir. Nun wollte der Polizist wieder alles ganz offiziell machen. Leider hieß das für mich, mit einem Formular am nächsten Tag in einer etwas entfernt liegenden größeren Stadt auf die dortige Polizeistation und die Strafe bezahlen. Ich wollte mir aber ungern hierfür extra ein Hotelzimmer nehmen. Also nahm ich die Verhandlungen erneut auf. Letztendlich einigten wir uns auf 30 EUR in bar und 1.750 UAH (68 EUR). Nach dem ich die Strafe bezahlt hatte durfte ich weiterfahren. Irgendwie blieb aber das Gefühl, dass dies nicht wirklich alles korrekt ablief.
Am Abend erreichte ich den Grenzübergang zu Ungarn in Chop (Чоп). Die Abfertigung auf ukrainischer Seite ging schnell von statten. Die Einreise nach Ungarn dauerte hingegen fast 2 Std. Es wurde jedes Auto mehr als gründlich kontrolliert. Sogar der Motorraum wurde hierbei kontrolliert. Aber so blieb Zeit um mit ein paar Männern aus der Ukraine ins Gespräch zu kommen. Wir sprachen über Autos aber auch über die Situation zwischen der Ukraine und Russland. Wie sagten sie doch so schön? Mit Russen haben sie keine Probleme, nur mit deren Präsidenten.
In Budapest quartierte ich mich für die nächsten Tage mal wieder auf dem zentral gelegenen Campingplatz Haller (http://www.hallercamping.hu/german.html) ein. Von hier aus ging es in den nächsten Tagen auf, die Stadt zu erkunden. Auf Grund der sommerlichen Temperaturen knapp über 30° machte ich es mir an den Nachmittagen in einem der schönen Bäder gemütlich. So besuchte ich das Széchenyi Heilbad im Stadtwald (http://www.szechenyibad.hu) oder das Palatinus Strandbad (http://de.palatinusstrand.hu) auf der Margareten Insel. Nach so viel Entspannung machte ich mich auf den Rückweg an die deutsche Ostseeküste. Hierfür wählte ich die Strecke über Bratislava, Prag, Dresden und Berlin.