San Marino ist die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt mit einer Geschichte, die der Überlieferung nach bis auf das Jahr 301 mit der Gründung durch den heiligen Marinus zurückgeht. Sie ist als Enklave vollständig von Italien umgeben. San Marino ist einer der sechs europäischen Zwergstaaten und sowohl mit einer Bevölkerung von rund 30.000 Einwohnern als auch mit einer Fläche von rund 60 km² der jeweils fünftkleinste international anerkannte Staat der Welt.
Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt San Marino, Amtssprache ist Italienisch. Der Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen (UNO), des Europarats und der Lateinischen Union, nicht jedoch der Europäischen Union. Dennoch nutzt San Marino den Euro als Währung. San Marino gehört, gemessen am nominalen BIP pro Kopf, zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 83,3 Jahre. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist San Marino der Staat mit der höchsten Lebenserwartung für Männer.
Meine Reise
Im Frühjahr 2023 ging es zum Mountainbiken und wandern an die Adria. Es war eine Zeitreise aus dem kühlen Norddeutschland in den Frühling mit Hoffnung vielleicht sogar schon den Frühsommer zu finden.
Auf meinem Weg in den Süden hatte ich aber auch 2 weitere Länderhöhepunkte zum Ziel. Das erste Ziel sollte der höchste Punkt der Republik San Marino werden.
Ich hatte mich für 2 Nächte im zentral gelegenen Hotel Joli einquartiert. Direkt nach dem Check In machte ich mich zu Fuß auf die Altstadt und den Bergrücken zu erkunden. Ich schlenderte durch die Gassen der Altstadt.
Mein erstes Ziel war die Bergstation der Seilbahn Funivia di San Marino. Seit 1959 kann man mit der Kabinenbahn direkt in die Altstadt fahren. Von hier oben bot sich eine großartige Fernsicht nach Westen und Norden. Der Blick reichte sogar bis zur Adria nahe Rimini.
Weiter ging es für mich zum La Prima Torre, dem ersten Turm. Von hier aus führte mich mein Weg zum mit 739 m höchsten Berges der Republik, dem Monte Titano und dem darauf stehenden zweiten Turm, dem Torre Cesta. Leider ist der Turm aktuell nicht zu besichtigen, da hier umfangreiche Baumaßnahmen stattfinden. So blieb mir nichts weiter über, als an der süd-östlichen Mauer des Turmes die Aussicht zu genießen.
Da es nun bereits abends war, suchte ich mir in der Altstadt ein schönes Restaurant. Bei einem Bier und einer leckeren Pizza genoss ich die Aussicht in den Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen erkundete ich weiter die Hauptstadt. So besichtigte ich die Galleria Montale. Hierbei handelt es sich um einen Teil der im 2. Weltkrieg stark beschädigten und eingestellten Bahnstrecke Rimini – San Marino. Am Südkopf des ehemaligen Endbahnhofs San Marino Città wurde ein ca. 800 Meter langer Abschnitt wiederhergestellt und in 2012 als Museumseisenbahn eröffnet, 500 m verlaufen davon im Tunnel Montale. Da heute keine Fahrt stattfindet, kann ich durch den Tunnel zu Fuß schlendern. Ziemlich mittig des Tunnels gibt es die Möglichkeit über einen Seitengang einen schönen Blick aus dem Berg heraus zu genießen.
Weiter geht es zum Kursaal und vorbei an San Marino RTV. Nun wurde es wieder etwas steiler und ich stehe vor dem Terza Torre, dem 3. Turm. Hierbei handelt es sich um einen Wach- und Gefängnisturm aus dem 13. Jahrhundert. Der Turm ist jedoch nicht zu besichtigen und verfügt über keine Tür. So bleibt mir nur der Blick in die Landschaft. Auf dem Weg zurück in die Altstadt biege ich am Torre Cesta auf einen unscheinbaren Pfad ein. Über einige Stufen abwärts erreiche ich einen Wandfuß. Hier sind einige Kletterwege markiert. Ich begnüge mich jedoch mit einer schönen Pause in der warmen Frühlingssonne. Am Nachmittag erkunde ich noch den ersten Turm, den La Prima Torre. Heute auch von innen. Hierfür ist die Entrichtung eines Eintrittsgeldes nötig. Ich erkunde alle möglichen Ecken und Winkel der kleinen Festungsanlage. Spannend ist hierbei die Besteigung des Turms, welche über eine kleine Luke mit einer steilen Treppe erfolgt.
Am Nachmittag suche ich noch ein paar Geocaches in der Altstadt, bevor es am Abend wieder in ein schönes Restaurant geht. Auch heute bietet sich am Abend wieder ein wunderschöner Sonnenuntergang.
Bevor es für mich am nächsten Morgen weiter nach Rom und den Vatikanstaat geht, hole ich mir noch in der Touristinfo einen Stempel für meinen Reisepass ab. Bei der Abreise aus San Marino besichtige ich noch den Personenbeiwagen AB 51 auf dem Viadukt Fontevecchia bei Valdragone. Hier bot sich nochmals ein schöner Blick auf das Bergmassiv mit dem Monte Titano und der Altstadt.